#TheaterDerDinge – Die SCHAUBUDE BERLIN und die Digitalisierung

von Marc Lippuner //

Vom 28. Oktober bis 3. November 2016 findet in der SCHAUBUDE BERLIN und im Podewil das internationale Festival Theater der Dinge statt.

Die diesjährige Ausgabe ist augenzwinkernd mit „Digital ist besser“ überschrieben, weil „das Theater der Puppen, Figuren und Objekte in den letzten Jahren verstärkt mit digitalen Medien und virtuellen Wesen experimentiert“. So schien es nur folgerichtig, dass auch die SCHAUBUDE BERLIN selbst – endlich! 😉 – den Weg in die sozialen Netzwerke wagt.

schaubude_kulturfritzen

Foto (c) Silke Haueiß

Von den ersten Schritten an durften die Kulturfritzen dem Puppen-, Figuren- und Objekttheater, das mit Tim Sandweg seit einem Jahr einen neuen künstlerischen Leiter hat, beratend zur Seite stehen, und wir werden es bis zum Ende des Festivals auch weiterhin tun.


Die SCHAUBUDE BERLIN in den sozialen Netzwerken

Bis zum Sommer 2016 hatte die SCHAUBUDE BERLIN keine Social-Media-Kanäle eingerichtet. Nach einer Zielgruppen- und Ressourcenanalyse entschieden wir uns für zwei soziale Netzwerke, die nun regelmäßig bespielt werden: Facebook und Instagram. Die Facebook-Seite informiert bereits seit Juli vorrangig über den Spielplan und aktuelle Produktionen, verweist aber auch auf Aktivitäten des künstlerischen Teams oder macht auf interessante Texte zum Themenfeld Puppen-, Figuren- und Objekttheater aufmerksam. Der Instagram-Account wird seit einem Monat bespielt. Er ist kunterbunt gestaltet und widersetzt sich bewusst dem oft empfohlenen Einheitslook eines Insta-Feeds, um die Vielfalt dieser faszinierenden Theaterkunst annähernd abbilden zu können. So wird hier zwar ebenfalls auf den aktuellen Spielplan verwiesen, ebenso wichtig sind jedoch die Blicke ins Archiv, die an herausragende Produktionen aus der mittlerweile 23-jährigen Geschichte der SCHAUBUDE BERLIN erinnern.


Vom Theater der Dinge zum #TheaterDerDinge

Das siebentägige Festival Theater der Dinge wird Inszenierungen zeigen, die sich an der Schnittstelle von Theater, Digitalität und Bildender Kunst bewegen.
Wir möchten im Vorfeld den Namen des Festivals und den diesjährigen Schwerpunkt – „Digital ist besser“ – aus einem anderen Blickwinkel  betrachten und damit spielen.
Im sozialen Netz wollen wir mit Euch ein Theaterstück improvisieren – genauer gesagt: mit Euch und Euren Dingen (also Puppen, Objekten und/oder Figuren). Zusammengehalten wird alles mit dem Hashtag #TheaterDerDinge, dem das Digitale ja schon durch die Raute inhärent ist.
Gestern starteten wir auf Twitter und Instagram mit der Suche nach den Darsteller_innen unseres Stücks:

Innerhalb nur weniger Stunden haben sich mehr als 70 potentielle Darsteller_innen beworben. Manche von ihnen haben bereits eine Biografie, anderen geben sich noch geheimnisvoll. Einige üben schon oder lernen Text, den es noch gar nicht gibt. Ein Großteil hat sich schonmal als nützlich erwiesen, einige wenige taugten immer schon eher fürs Dekorative. Hier nun eine kleine Auswahl aus der Casting-Show, die sich auf Twitter und Instagram gestern abspielte:

Fürs Herzklopfen, wie es im letzten hier zitierten Tweet anklingt, gibt es keinen Grund. Kein Ding wird ausgeschlossen, im Gegenteil, das Dramatis personae kann auch in den nächsten Tagen noch beliebig erweitert werden. Welche Dinge (also Puppen, Objekten und/oder Figuren) letztlich die Hauptrolle spielen, welche notwendige Nebenrollen oder Stichwortgeber und welche Statisterie sein werden, das entscheidet Ihr am kommenden Sonntag, den 16. Oktober 2016, ab 10 Uhr selbst. Denn dann führen wir auf Twitter unser #TheaterDerDinge auf – ein improvisiertes digitales Objekttheater, das von Euch mit Euren Dingen und vor allem miteinander gestaltet wird. Punkt 10 Uhr öffnet sich der Vorhang und dann kann wild drauflos improvisiert werden. Mit Texten, Fotos und/oder Videos spinnen wir zusammen die Geschichte Eurer Dinge fort, ohne zu ahnen, wohin die Tweets uns tragen. Wir sind gespannt, wie der Vormittag verläuft: ob es shakespearesk, kafkaesk oder doch eher ibsenesk wird, ob es ein Einakter wird oder ein mehrstündiges Stück von castorfscher Überlänge, ob es eher text- oder doch eher bildlastig wird und ob jeder sein Ding in der Hand behält oder es irgendwann doch anderen überlässt… die Hauptsache ist, dass man den Dingen ihren Lauf lässt. 😉
Dass und wie ein improvisiertes Twittertheaterstück funktionieren kann, hat vor einigen Monaten der Flohzirkus gezeigt, der für das #TheaterDerDinge Pate stand. Diesmal fokussieren wir uns jedoch auf Dinge, um zu zeigen, dass jedem Ding eine Geschichte innewohnt – man muss sie nur zu erzählen wissen. Im Theater oder auf Twitter.

Ich freue mich auf Sonntag!

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Nachtrag (17. Oktober 2016)

Das Storify zum #TheaterDerDinge ist hier nachzulesen.

 

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Eine Antwort zu “#TheaterDerDinge – Die SCHAUBUDE BERLIN und die Digitalisierung

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